Auf ca. 14.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche im bedeutensten Klosterkomplex ganz Norditaliens befindet sich eine einzigartige Ausstellung über die lombardische Herkunft von der geschichtlichen Vorzeit bis in die heutige Zeit der Stadt Brescia und ihrer Umgebung.
Das Kloster San Salvatore (oder Santa Giulia) wurde 753 von Desiderius, dem späteren König der Langobarden, gegründet. Die integrierte Kirche Santa Giulia wurde im Jahre 1599 vollendet. Der Legende nach soll die Tochter des Langobarden-Königs Desiderius, Desiderata, nach der Eheauflösung mit Karl dem Großen ab 771 im Kloster gelebt haben. Ihre Schwester Anselperga war die erste Äbtissin.
Das Nonnenkloster spielte eine führende Rolle im Mittelalter, religiös, politisch sowie wirtschaftlich. Bis 1798 wurde das Kloster als solches genutzt. Anschließend nutzten die Bewohner der Stadt das Kloster als Kaserne. Dies führte zu einem zunehmenden Verfall der Gebäude. Um dem entgegenzuwirken eröffnete man 1882 das erste Museum, das Museum des Christlichen Zeitalters.
Die Stadtverwaltung von Brescia übernahm schließlich den Komplex, sanierte das ganze Gebäude und eröffnete im Museum das heutige "Museo della Cittá".
Das Museum Santa Giulia beherbergt die bedeutensten Aspekte der geschichtlichen Vorzeit der Stadt Brescia bis in die heutige Zeit. Ein Rundgang führt Sie durch Geschichte, Kunst und Kultur des Klosters, der Stadt und der Umgebung von Brescia. Die verschiedensten Fundstücke aus der Zeit der Kelten, römische Bronzefiguren, Fresken und andere Bruchstücke zerstörter Architektur Brescias, Grabausstattungen sowie Funde aus der Zeit der Langobarden und handgefertigte Gegenstände aus der Zeit des Mittelalters geben Ihnen einen eindrücklichen Einblick in die Vergangenheit.
Die ältesten Fundstücke gehen auf das 3. Jahrtausend vor Christus zurück. Am Kapitol befindet sich zudem die Bronzestatue der geflügelten Siegesgöttin, welche heute als Wahrzeichen der Stadt Brescia gilt.
Der Rundgang beginnt bei den Katakomben des Kloster, diese wurden früher als Keller- und Lagerräume genutzt. Hier beginnt die Geschichte bei den ersten Ansiedlungen in der Bronzezeit und führt zur Romanisierung der Umgebung. Danach geht es weiter zur Kirche von San Salvatore und in den antiken Speisesaal aus dem 15. Jahrhundert.
Dieser wird von gewaltigen Säulen gestützt und enthält Fundstücke aus der Spätgotik bis zur Renaissance. Im Gebäude Santa Maria in Solario finden Sie sich anschließend in einer kleinen Gedächniskapelle aus dem 12. Jahrhundert wieder. Sie wurde als Oratorium genutzt. Hier befindet sich unter anderem ein römischer Altar, zu Ehren des Sonnengottes, verschiedene Freskomalereien und der berühmte Schatz von Santa Giulia.
Des weiteren gehören die Krypta der Kirche San Salvatore, der Nonnen-Chor von Santa Maria, die Kirche Santa Giulia und die Kreuzgänge des Klosters zum Museum. Die Lage des Klosterkomplexes ist eine natürlicher Ausganspunkt für ein anschließende Stadtbesichtigung.